Die Digitalisierungswelle hat auch die Immobilienwirtschaft mit voller Kraft erreicht. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von Planung und Entwicklung über den Bau bis hin zur Nutzung und Bewirtschaftung der Objekte, schaffen innovative Unternehmen digitale Lösungen, die die Branche Schritt für Schritt in die Zukunft bringen. Digitale Innovatoren können gleich mehrere Probleme lösen: sie können Kosten senken, Prozesse beschleunigen, die Transparenz von Transaktionen erhöhen sowie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Während diese Entwicklung bereits in vollem Gange ist, sind die Möglichkeiten beileibe noch nicht ausgeschöpft. Durch Kombination verschiedener Lösungen ergeben sich zusätzliche Synergien. Dies gilt auch für die Immobilienfinanzierung. Unternehmen wie hypcloud können hierbei einen wertvollen Beitrag leisten.
ESG, EU-Taxonomie, BASEL III: Regulatorik als Innovationstreiber
Wie viele andere Branchen befindet sich auch die Immobilienwirtschaft mitten in einem großen Strukturwandel. Verschiedene Faktoren greifen hierbei ineinander.
Das Megathema ESG – kurz für Environmental, Social, Governance – ist für die Immobilienbranche von überragender Bedeutung. Um die vom Gesetzgeber vorgegebenen Ziele für den Klimaschutz zu erreichen, kommt der Immobilienwirtschaft eine Schlüsselrolle zu. Hierin liegt eine große Chance, schließlich wird die Nachfrage nach mehr Nachhaltigkeit zu höheren Investitionen führen. Zum einen erfordern die Investitionen in den klimagerechten Umbau des Immobilienbestandes enorme Mittel, die wie ein Konjunkturmotor für die Branche wirken. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf schafft somit Raum für weitere Anbieter auf dem Markt.
Außerdem stellen wir fest, dass sich die Finanzierungsbedingungen für grüne Immobilien und nicht-grüne Immobilien zunehmend unterschiedlich entwickeln. Auch aus der Finanzierungsperspektive ist klar: die Zukunft ist grün. Neue Investoren- und Kreditgeberkreise lassen sich über digitale Finanzierungsplattformen wie hypcloud leichter erschließen, Kapital somit leichter mobilisieren als auf analogem Wege. Auch in Sachen Transparenz gilt es, sich aktuellen regulatorischen Erfordernissen anzupassen. So ist es eines der erklärten Ziele der EU-Taxonomie, die Transparenz von Finanztransaktionen zu erhöhen.
Gleichzeitig lässt sich eine Verschiebung auf dem Markt beobachten. Geschäftsbanken und professionelle Investoren wie Versicherungen dominieren traditionell das Segment der gewerblichen Immobilien- und Projektfinanzierung.
Viele Banken wollen ihr Engagement jedoch reduzieren, nicht zuletzt aufgrund strengerer Vorgaben zum Eigenkapital im Zuge von BASEL III. Diese Entwicklung öffnet das Tor für alternative Finanzierer wie Versicherungen, Pensionskassen, große Family Offices und Kreditfonds noch weiter. Diese Akteure können viel flexibler agieren als Banken, da sie nicht den gleichen regulatorischen Rahmenbedingungen unterliegen. Als neue bzw. aufstrebende Player sind sie innovativen Lösungen zudem grundsätzlich aufgeschlossen.
Digitalisierung der Schnittstelle Finanzierung x Projektentwicklungen
Die Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel in der Immobilienfinanzierung sind also günstig: das Zusammenspiel von rasantem technologischem Fortschritt, insbesondere der Cloud-Technologie, und regulatorischen Veränderungen wirkt wie ein Innovationsbeschleuniger für die Branche. Es ist daher nicht überraschend, dass sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den letzten Jahren neue Akteure mit innovativen Lösungen positioniert haben, darunter auch hypcloud. Als Finanzierungsplattform bietet hypcloud die gesamte Finanzierungsstruktur von Eigenkapitalbeteiligungen, Mezzanine und Nachrangfinanzierungen bis zur klassischen Bankfinanzierung aus einer Hand.
Auch im Bereich der Verbriefung tut sich einiges. So geht der Trend in der B2B-Immobilienfinanzierung zunehmend weg von bilateralen Verträgen und hin zu neuen Formen wie der Tokenisierung, was den Kreis potenzieller Kreditgeber deutlich erhöht und das Rückgrat für eine neue Marktinfrastruktur bildet. Technische Lösungen dafür existieren bereits. So können Kreditnehmer, z.B. Projektentwickler, in einfachen Schritten ihre Finanzierungsanfrage stellen und dabei sämtlichen relevanten Parteien wie Gutachtern, Architekten oder Anwälten Zugang zum gemeinsamen Datenraum gewähren, sodass alle Beteiligten stets auf Grundlage der aktuellen Daten arbeiten.
Der nächste Schritt ist nun, dass einzelne Lösungen kombiniert werden, um den Nutzern einen besseren Zugang und Mehrwert zu bieten. Aus diesem Grund arbeitet hypcloud etwa gerade an Kooperationen mit Plattformen, die Marktdaten oder Baumonitoring anbieten. Durch die Bündelung dieser Stärken und der Zusammenarbeit in der Cloud können sämtliche Aspekte in der Projektfinanzierung zentral überwacht und abgewickelt werden. Nicht zuletzt können durch die Integration von Baumonitoring Finanzierungsrisiken früher identifiziert und mithin die Finanzierungssicherheit erhöht werden. Diese cloudbasierte Zusammenarbeit spart zudem erheblich Zeit und erfüllt das Ziel der EU-Taxonomie, mehr Transparenz in Finanztransaktionen zu schaffen.
Transparenz ist aber nicht nur für die Regulierungsbehörden ein wünschenswertes Gut. Auch Marktteilnehmer profitieren davon, wenn sie bei einem Finanzierungsprozess wissen, an welcher Stelle die Prüfung einer Finanzierungsanfrage momentan steht oder hängt und wo noch Materialien oder Informationen fehlen. Die Kollaboration in der Cloud bietet großes Potenzial, um Abstimmungsprozesse zu beschleunigen oder gegebenenfalls weitere erforderliche Parteien in die Runde einzuladen. Dies führt zu einer deutlichen Erhöhung der Prozesseffizienz.
Ausblick
Während der digitale Wandel unaufhaltsam voranschreitet, gibt es in der Gegenwart noch immer zahlreiche Hürden, wie auch die jüngste ZIA-Digitalisierungsstudie belegt. So ist etwa die Heterogenität von Daten noch immer ein Problem. Aus der Studie geht aber auch hervor, dass immer mehr Unternehmen zu einer realistischen Einschätzung ihres digitalen Reifegrades gelangen. Diese Erkenntnis stimmt optimistisch, dass die Immobilienwirtschaft in der Lage ist, auch weiter digitale Lösungen mit konkretem Mehrwert zu liefern, die das Geschäft effizienter, transparenter und nachhaltiger machen.